Praxistest: Light-Painting | Fujifilm X-T10 + Fuji XF10-24mm F4.0 R OIS

Praxistest: Light-Painting | Fujifilm X-T10 + Fuji XF10-24mm F4.0 R OIS

Light Painting
Durch ihre fantastische Rauscharmut, die der Praxistest der X-T10 offenbarte, eignet sich die Kamera von Fujifilm auch für beeindruckende Aufnahmen der Lichtmalerei. Dabei geht es vordergründig darum, Lichtzeichnungen voller Fantasie in Verbindung mit einer langen Belichtungszeit zu einem ansehnlichen Bildergebnis zu vereinen. Der Fantasie sind dabei fast keine Grenzen gesetzt du dank des geringen Materialaufwands eignet sich diese Art der Fotografie auch für Einsteiger, die ihre neue X-T10 kennen und lieben lernen möchten. Worauf zu achten ist, um beeindrucke Resultate mit guter Bildqualität zu erzeugen, zeigt der folgende Praxisratgeber.

Die Einstellungen der Belichtungsparameter
Fernab der praktischen Automatikmodi bietet jede höherwertige Kamera die Möglichkeit der Benutzung des manuellen Modus. Dieser ermöglicht kreative Freiräume und ist in diesem speziellen Fall der Fotografie das Mittel der Wahl, weil hier sämtliche automatischen Einstellungen durchweg versagen würden, deren Aufgabe es ist, das Bild korrekt zu belichten. Beim sogenannten Lightpainting wird aber gerade dies vermieden, um im Bild meist nur Lichtstreifen abzulichten, jedoch nicht die Umgebung.

Deshalb sollte die Blende möglichst soweit geschlossen werden, dass eine ausreichend große Schärfeebene erreicht wird. Das zweite einzustellende Parameter ist der ISO-Wert, also die Lichtempfindlichkeit. Sie sollte möglichst niedrig sein, um zum einen jegliche Art des Bildrauschens zu vermeide, zum anderen aber auch, um die Umgebung in sattem Schwarz erscheinen zu lassen.

Wichtigstes Parameter des Light Paintings: Die Verschlusszeit. Sie kann so gewählt werden, dass ausreichend Zeit besteht, um mit Leuchtgegenständen den gewünschten Effekt zu erzielen. In der Regel sind hierfür 20 Sekunden gut geeignet, wer länger oder individuell belichten möchte, wählt den BULB-Modus, in welchem die Kamera mit der Belichtung beginnt, sobald der Auslöser gedrückt wird. Mit einem erneuten Drücken bzw. dem Loslassen des Tasters endet in der Regel die Belichtung. Wer mehr als nur ein wenig experimentieren möchte, dem sei ein Fernauslöser ans Herz gelegt. Doch bevor es an die Motivwahl und Umsetzung geht, sollte die Kamera noch auf einem Stativ befestigt werden. Steht solch eines nicht zur Verfügung, genügen auch ein hoher Tisch und ein wenig Knetgummi zur Fixierungen der Apparatur.

Motivwahl und Umsetzung
Hier sind der Fantasie überhaupt keine Grenzen gesetzt, weshalb das Fotoprojekt durchaus auch mit jüngeren Teilnehmern ein durchaus gelungenes Erlebnis werden kann. Für Einsteiger und den Anfang sind vor allem klare Lichtquellen zu empfehlen, die nicht zu hell leuchten. Eine kleine Taschenlampe ist hierfür ideal. Setzt man auf den Leuchtkopf ein wenig Folie oder Pergamentpapier, wird das Licht nicht nur abgeschwächt sondern bekommt auch einen farbigen Touch. Idel für bunte Motive. Aber auch Wunderkerzen erzielen interessante Effekte, breite Muster erzeugt man mit Lightsticks. Kreise und einfache geometrische Formen sind dabei zum Eingewöhnen gut geeignet. So kann beispielsweise das „Haus des Nikolaus“ schnell und einfach entstehen. Aber auch Sonne, Strand und Meer lassen sich anfänglich gut umsetzen, wofür mehrere Lampen oder auch mehrere Protagonisten empfehlenswert sind.

Fortgeschrittene versuchen sich gern an Texten, wobei darauf zu achten ist, Buchstaben spiegelverkehrt zu „malen“. Wer sich hier nur schwer umgewöhnen kann, der dreht das Bild einfach im Nachhinein in Photoshop.

Für Profis der Lichtmalerei sind auch sogenannte „Domes“ eine Überlegung wert. Hierbei werden LED-Lichter an einem ausrangierten Fahrradreifen bzw. dessen Speichen befestigt, womit atemberaubende Effekte entstehen. Hierbei kommt es auch auf eine gekonnte Inszenierung bezüglich des Hintergrunds an, der dabei meist auch ein wenig im Licht erstrahlt. Dennoch ist für alle anderen Projekte des Light Paintings Dunkelheit und auch dunkle Kleidung Pflicht, wenn man keine „Geister“ im Bild haben möchte. Wobei dieser Effekt sicherlich auch seinen Reiz hat…