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Professionelles Streaming auf Twitch und Co. - welche Kamera und Ausrüstung ist die richtige?

Streaming hat viele Gesichter und Facetten. Was lange Zeit als kurzlebiger Trend für Teenager abgetan wurde (ein Blickpunkt, den viele alteingesessene Profis sicher immer noch teilen mögen), ist längst zu einer soliden Industrie geworden.
Streamer*innen finden sich nicht nur auf Twitch oder YouTube live, um Videospiele mit ihrer Zuschauerschaft zu teilen, auch Freiberufler*innen und Unternehmen profitieren von einer professionellen Infrastruktur zum Streamen.
Doch was bedeutet dies eigentlich auf der technischen Seite und welche Mittel jenseits der Webcam benötigen Streamer*innen, um aus der Menge hervor zu stechen. Denn dass mit steigender Konkurrenz auch der Anspruch der Zuschauer*innen gestiegen ist, sollte niemanden überraschen. Worauf es beim Streaming also tatsächlich ankommt, welche Kameras bestens geeignet sind und auf welche technischen Merkmale Streamer*innen in spe achten sollten, das verrät dieser Ratgeber.



Aller Anfang ist schwer - worauf Streamer*innen achten sollten

Streamer*in oder YouTuber*in ist für viele junge Menschen inzwischen zum Traumberuf geworden.
Und warum auch nicht? Geld mit der persönlichen Leidenschaft verdienen und mit der eigenen Community zu interagieren, dies vereint Soziales mit vielen beruflichen Chancen und Perspektiven. Die Hürden, auf (beispielsweise) Twitch zu streamen, sind für den Einstieg recht niedrig, doch mit dem Streamen ist der Grundstein für die Karriere nicht gelegt.
Zwar machte Twitch alleine 2022 2,8 Milliarden Dollar Umsatz, doch durchschnittliche Streamer*innen kommen gerade einmal auf 30 Zuschauer*innen (https://marketsplash.com/de/twitch-statistiken/). Das reicht weder für den wirtschaftlichen Erfolg, noch für den Aufbau organischer Reichweite auf anderen Plattformen.
Während also lediglich ein PC, eine Webcam und ein kleines Mikrofon notwendig sind, um zu streamen, sollte die Ausrüstung dennoch professionelleren Ansprüchen genügen - eine gute externe Webcam darf dann schon Teil des heimischen Equipments sein.
Doch Fotograf*innen, Videograf*innen und Filmemacher*innen sollten andere Kriterien geltend machen, wenn sie nach der perfekten Kamera zum Streamen suchen. Hier lassen sich viele Synergieeffekte schaffen, wenn die Wahl auf eine spiegellose Systemkamera fällt oder auch Optiken genutzt werden, die bereits im eigenen Kit sind. Zudem sind viele sehr reizvolle Foto- und Videokameras bestens zum Live-Streaming geeignet und amortisieren sich daher gleich doppelt so schnell.
Welche Kamera dabei optimal in das eigene Set Up passt, das hängt auch von Faktoren wie dem präferierten Mount ab. Aber hier sind einige Vorschläge für alle, die auf der Suche sind:

Die Sony FX30 - eine Cine-Kamera, die so viel mehr kann

Als Sony 2022 die Sony FX30 als den kleinen Bruder der FX3 vorstellte, brachte der japanische Tech-Gigant eine Cine-Kamera zum Einstiegspreis auf den Markt. Der Body ist identisch mit dem der FX3, was den Kauf von Accessoires erleichtert, Sensor und Firmware sind jedoch anders.
Im Inneren findet sich ein APS-C-Sensor wie in der Sony A6700, der vor allem mit APSC-C-Optiken ein bestechend scharfes Erlebnis bildet, auch ohne Brennweiten umrechnen zu müssen.
Zum Streamen bietet die FX30 eine Funktion, direkt über den USB-C-Port zu streamen. Die Streaming Kamera Einstellungen lassen sich im Menü spielend leicht anpassen. Da die FX30 so gleichzeitig lädt, solange ein Akku in der Kamera ist, kann bei entsprechender Versorgung durch PC/Mac/Monitor problemlos durchgehend gestreamt werden.
Doch neben der technischen Möglichkeit gibt es noch andere Punkte, die die FX30 zum Streamen prädestinieren. Durch Dual Native ISO ist auch die FX30 sehr lichtstark, auch wenn die höhere Base ISO mit 2500 nicht so hoch liegt wie bei FX3 oder FX6.
Vor allem aber der Autofokus ist es, der Streamer*innen immer scharf im Bild hält. Der Autofokus ist nicht nur mit den G-Master Optiken (wie das vielseitige 24-70 mm) unglaublich genau und kann dem menschlichen Auge und Gesicht genau so gut folgen wie Tieren. Perfekt zum Filmen oder Fotografieren mit der FX30.
Streamer*innen, die auch Vlogging Content aufzeichnen möchten, finden in der FX30 zudem eine Kamera, die mit professionellen XLR-Mikrofonen verbunden werden kann. Die Verbindung erfolgt über den Top Handle, der am Hot Shoe-Connector festgeschraubt wird.
Durch den voll rotierbaren Flip Screen behalten Streamer*innen stets alles Wichtige im Blick. Größtes Manko der FX30 zum Fotografieren ist das Fehlen eines Suchers. Für alle, die Filmen und Streamen verbinden möchten, ist die FX30 die vielleicht beste Streaming-Kamera. Für die Kombination aus Fotografieren und Streamen gibt es andere Alternativen, die diese Kombination besser meistern.

Die Canon R50 - der APS-C-Konkourrent von Canon

Eine spiegellose Systemkamera mit Streamingfähigkeiten gibt es nicht nur von Sony, auch Canon bietet mit der R50 eine Kamera an, die für professionelles Streaming bestens geeignet ist - aber noch so viel mehr kann.
Dass die Canon R50 überhaupt Streamen kann oder als Webcam eingesetzt werden kann, liegt am Clean HDMI-Out. Das bedeutet, dass die Anzeigen auf dem Display (Blende, Belichtung, Akku, etc.) nicht über HDMI übertragen werden.
Allerdings benötigen Streamer*innen zusätzlich zur Kamera noch eine Capture Card, die das HDMI-Signal an den Computer überträgt. Entsprechende Karten gibt es beispielsweise von Elgato, diese können auch Content von Spielekonsolen einfangen.
Und weil die R50 nicht aus einer Cine-Serie kommt, sondern vor allem eine Fotokamera ist, ist sie auch wesentlich günstiger als die FX30. Zudem bietet die R50 auch einen digitalen Sucher.
Durch ihren kompakten Formfaktor passt die R50 nicht nur perfekt in jede Tasche, sondern lässt sich auch auf leichteren Kamera-Armen oder Tischstativen problemlos befestigen.
Ein Nachteil zum Streaming ist der HDMI-Port an der R50, denn hierbei handelt es sich lediglich um einen Micro-HDMI, der ist nicht so robust wie die größeren HDMI-Ports.
Wer ernsthaft Videos aus der R50 ausgeben will, sollte unbedingt in einen Cage mit einer feststellbaren Kabelklemme investieren.
Die Canon R50 ist als Streaming Ausrüstung vor allem für jene Streamer*innen ideal, die eine perfekte Lösung fürs Fotografieren und Streamen suchen und die sich vielleicht schon im Ökosystem von Canon zuhause fühlen.

Die Lumix DC-G9II - Cleam HDMI Out oder direkte Verbindung von Panasonic

Wie auch die R50 von Canon besitzt die Panasonic Lumix DC-G9II ein Clean HDMI-Out-Signal und kann damit ganz einfach an eine Capture Card angeschlossen werden. Diese brauchen Streamer*innen mit der G9 jedoch nicht zwangsläufig, denn - wie auch bei der FX30 - funktioniert auch ein Anschluss über USB-C.
Die G9 ist besonders klein und leicht (der Body wiegt nur 658 Gramm) und passt damit auch in kompaktere Set Ups.
Für andere Einsatzszenarien, also zum Fotografieren oder Filmen, eignet sich die Lumix G9 vor allem unter extremeren Umständen, denn sie ist vor Staub und Spritzwasser geschützt. Der vergleichsweise günstige Einstiegspreis für eine Kamera, die auch professionellen Ansprüchen gerecht wird, hat jedoch auch einen Haken: die Sensorgröße.
Denn anders als die R50 und die FX30 setzt die G9 nicht auf einen APS-C-Sensor, der in etwa 35mm entspricht, sondern auf einen Micro-Four-Third Sensor.
Mit entsprechenden Optiken ist das nicht weiter problematisch, adaptierte Optiken für Vollformat besitzen allerdings einen Crop Faktor von 2,0. Dies macht die Lumix G9 nicht ganz so adaptierbar wie die Sony FX30 oder die Canon R50.

Alternative iPhone - die Webcam im Hosentaschenformat

Dass das iPhone als Webcam genutzt werden kann, das funktioniert auf dem Mac ganz nativ. Doch auch auf dem Windows PC kann diese Funktion genutzt werden, dann aber über Apps wie Epcocam. Apples Smartphone (oder ein entsprechendes Android-Gerät) wird dann einfach über USB oder WLAN mit dem heimischen Rechner vernetzt und anschließend wird die iPhone-Kamera als Webcam genutzt. Dass das iPhone eine bessere Rückkamera besitzt als viele dedizierte Webcams, ist bereits auf den ersten Blick sichtbar.
Ein Manko hat dieses Set Up allerdings: den Aufbau. Die Streaming Ausrüstung zu optimieren, das funktioniert hier leicht durch ein eigenes Smartphone-Stativ.
Mit solch einem kleinen Tischstativ kann das iPhone dann nicht nur flexibel im Winkel angepasst werden, sondern auch an Tischbeinen oder Regalen angebracht werden. Vor allem mit drahtloser Verbindung erlaubt dieser Aufbau ein zusätzliches Maß an Freiheit beim Streamen, eine entsprechende Datenrate vorausgesetzt.

Streaming mit der Webcam - ist das eine veritable Alternative?

Aber auf die Kamera alleine kommt es selbstverständlich nicht an, denn viele (auch große und erfolgreiche) Streamer*innen nutzen recht einfache Webcams wie die INSTA360, die auch für Einsteiger*innen erschwinglich sind und unter guten Lichtverhältnissen auch professionelle Bilder liefern.
Für Fotograf*innen sollten jedoch andere Punkte als ein ausgeglichenes Bild eine Rolle spielen, denn ein Spiel mit der Schärfentiefe oder künstlerische Kompositionen mit Blende und Belichtung erlauben diese Kameras natürlich nicht. Da spielen die oben vorgestellten Kameras schon in einer anderen Klasse und sind durch ihre Vielseitigkeit eine echte Bereicherung für das eigene Kit. Während es also durchaus möglich ist, auch mit einer reinen Webcam Bilder zu erzielen, die professionelles Streaming erlauben, so ist die Vielseitigkeit dennoch stark eingeschränkt. Hier ist es also vor allem auch eine Budgetfrage, ob Fotograf*innen, die auch streamen, nicht besser bedient sind, ein Ökosystem an Ausrüstung zu entwickeln, in das sie auch über Jahre hinweg noch investieren können und dessen Anschaffungswert sich auch über Fotos und Filme amortisieren lässt.

Sich Gehör verschaffen - die besten Mikrofone zum Streamen und die unterschiedlichen Optionen

Zu den wichtigsten Tipps für erfolgreiches Streaming zählt auf technischer Ebene auch das Mikrofon. Grundsätzlich kommen für Streamer*innen drei Optionen für Mikrofone in Frage, die alle unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Darum lohnt es sich, vorher zu überlegen, welche Anforderungen das gewünschte Equipment tatsächlich erfüllen muss und wie das Set Up zuhause aussehen soll.

- Ein Kondensator- oder Nierenmikrofon ist ein vertikal stehendes Tischmikrofon, das entweder direkt auf einem Standfuß auf dem Tisch steht oder aber an einem Mikrofonarm über den Tisch geschwenkt wird.
Der Begriff Nierenmikrofon kommt von der Aufnahmecharakteristik des Mikrofons, die ungefähr der Form einer Niere entspricht. Besonders stark ist der Klang fast 180 Grad vor dem Mikrofon, besonders schwach ist er hinter dem Mikrofon.
Auch leises Sprechen ist kein Problem, solange die Sprecher*innen dicht vor dem Mikrofon sitzen. Diese Art Mikrofon hat die beste Klangqualität und wird auch von professionellen Sprecher*innen und Sänger*innen genutzt. Zum Streaming sind Kondensatormikrofone vor allem für Streamende geeignet, die in einem vorhersehbaren Set Up vor dem Bildschirm sitzen (also etwa beim Game Streaming).

- Richtmikrofone sind die klassischen Mikrofone aus dem Filmbereich und nehmen Ton sehr direktional auf. Die besten Aufnahmen gelingen, wenn das Mikrofon direkt auf den Mund gerichtet ist, da der Mund sich dann im Klangkegel befindet.
Außerhalb dieses Kegels klingt der Ton dagegen wesentlich dumpfer und ist schließlich hinter dem Mikro nur noch sehr schwach wahrnehmbar.
Als Grundregel gilt, dass der Ton direktionaler ist, je länger das Mikrofon ist. Für (interessierte) Filmemacher*innen, die nebenbei etwas streamen möchten, kann dies dennoch die beste Alternative sein. Das Mikrofon muss lediglich ab und an nachjustiert werden.

- Ansteckmikrofone gibt es inzwischen in zwei sehr zugänglichen Kategorien. Auf der einen Seite sind die Transmitter mit eigenem Mikrofon (wie das Røde Mic Pro, DJI Mic oder Hollyland Lark). Diese Sets verbinden Sender und Receiver und lassen sich über ein 3,5mm-Kabel mit Kamera oder Computer verbinden.
Gleichzeitig können diese Sets selbst Audio aufnehmen, sind also auch perfekt für mobile Podcasts. Dass die größeren Sender gut sichtbar am Kragen sitzen, ist längst kein Ausschlusskriterium für Professionalität mehr.
Zusätzlich lassen die Transmitter sich mit einem Lavalier-Mikrofon verbinden, um den Ton weiter zu optimieren. Probleme beim Verbinden der Geräte und beim Auswählen der Funkkanäle gibt es mit diesen modernen Sets auch nicht mehr.
Dass der Sound zwar gut ist, aber nicht so gut wie der von Kondensator- oder Richtmikrofonen, sollte beim Größenunterschied zwischen den Kapseln der Mikrofone kaum überraschen. Professionelle Ergebnisse lassen sich mit Ansteckmikrofonen aber jederzeit erreichen, solange diese richtig angebracht werden.

Auch wenn Fotograf*innen und Videograf*innen es nicht gerne hören, die Audioqualität ist (vor allem beim Streaming) noch wichtiger als die Bildqualität. Zuschauer*innen sind eher bereit, ein suboptimales Bild zu verzeihen, doch schlechter Ton ist ein furchtbar irritierender Störfaktor. Optimale Einstellungen für professionelles Streaming lassen sich für den Ton auch in einem Live Channel-EQ justieren, um störende Frequenzbänder gleich abzusenken. Wo diese Bänder liegen, ist von Raum, Stimme und Mikrofon abhängig. Die perfekte Klangqualität lädt also zum Experimentieren ein.
Ein gutes Mikrofon zum Streamen sollte also mehr als nur ein Nachgedanke sein.

Erste akustische Umbauten gegen den Raumhall

Gerade zum Einstieg fragen sich viele Streamer*innen häufig, warum auch das beste Mikrofon den Ton nicht auf professionellem Niveau wiedergeben. Der Grund hierfür findet sich in einem Raum, der einfach nicht "trocken" genug ist.
Ein idealer trockener Raum ist eine sogenannte Aufnahme- oder Sprecherkabine, diese wurde durch Schaumstoff so isoliert, dass der Klang nicht nur kaum nach außen dringt, sondern auch der Raumhall minimiert wird.
Offene, großflächige Oberflächen (wie Wände, Türen oder Schränke) werfen die Stimme zurück, dies lässt sich durch die Nähe zur Aufnahmekapsel verbessern, aber nicht ganz eliminieren. Ein Mikrofon im Headset etwa oder ein nah aufgestelltes Kondensatormikrofon fangen größtenteils die nahe Stimme auf, doch das wiederhallende Echo kommt auch an.
Hier hilft akustische Isolierung, die nicht immer in Form von Schaumstoff angebracht werden muss. Inzwischen bieten auch Baumärkte attraktive Wandpaneele, die kaum sichtbar den Raumton verbessern.
Selbst in Marke Eigenbau können etwa Leinwände mit alten Handtüchern gefüllt werden, auch einige aufgehangene Mäntel in den Ecken können helfen.

Ohne Licht geht es nicht - ein qualitativ hochwertiges Set Up

Streaming lebt von der Sichtbarkeit der Gesichter und statt stimmungsvoller Film-Noir-Ausleuchtung sollte für Streamer*innen ein eher simples flaches Licht aufgebaut werden. Die flächige Ausleuchtung des Gesichts kann dabei gegebenenfalls durch ein Haarlicht ergänzt werden oder aber durch RGB-Beleuchtung im Hintergrund.
Wichtig ist die relativ helle Ausleuchtung des Gesichts gleich aus mehreren Gründen:

Verbesserung der Bildqualität bei Webcams - Webcams besitzen einen wesentlich kleineren Sensor als spiegellose Systemkameras und die Bildqualität sinkt vor allem bei schlechteren Bildverhältnissen rapide ab.
Auch professionelle Kameras wie die FX3 oder die G9 profitieren von mehr Licht, da so abgeblendet werden kann, was es wiederum erleichtert, ein stets scharfes Bild zu streamen.

Ein guter Einstieg ist beispielsweise ein Ringlicht, durch das die Kamera filmt. Der Vorteil ist die schattenlose Ausleuchtung des Gesichts, ein Look, der vor allem auf Social Media beliebt ist. Streamer*innen, die gleichzeitig Videospiele streamen, können jedoch nur schwerlich durch das Ringlicht auf ihren Bildschirm schauen.
Ein Ringlicht kann vor allem für Beauty- und Wellness-Streamer*innen eine gute Alternative sein.

Ein ähnlicher schattenloser Effekt lässt sich mit zwei Softboxen erreichen, die das Motiv in eine Lichtzange nehmen. Die Softbox sorgt dabei für die notwendig Diffusion und ein entsprechend weicheres Licht.
Ideal hierfür sind LEDs, die sich in ihrer Intensität anpassen lassen, dadurch kann auf Wunsch eine gewisse plastische Tiefe im Gesicht erzeugt werden. Hierfür wird ein Licht als Key Light und ein Licht als Fill genutzt.

Der Hintergrund sollte vor allem genutzt werden, um die Streamer*innen klar aus dem Bild zu heben. Professionelle Streamer*innen nutzen hierfür häufig RGB-Lichter. Diese LEDs können ein buntes Spektrum wiedergeben und passen bestens in die Gaming-Ästhetik. Weniger bunt gehalten können diese Lichter auch einen monochrom farbigen Hintergrund schaffen oder aber sie sorgen für eine dezente Raumausleuchtung.
Für den Einstieg geht es auch ohne Hintergrundbeleuchtung, ein dunkler Hintergrund separiert ebenfalls sehr elegant von den eigenen Hauttönen.

Ein netter Bonus, nicht nur zum Streaming, ist die Fernsteuerung der Lichter via Smartphone App. Dies funktioniert mit allen hochwertigen LED-Lichtern sehr gut, selbst wenn die Lichter nicht aus der Spitzenkategorie von Aputure kommen.
So lässt sich die Lichtstimmung nicht nur während des Streams anpassen, auch zum Fotografieren oder Filmen können diese Lichter dann wesentlich bequemer genutzt werden. Eine gute Lösung zum Streamen, aber eben auch für Models und Fotograf*innen während eines Shootings.

Weg vom klassischen Stativ

Das klassische Dreibeinstativ gehört in die Fototasche aller ambitionierten Fotograf*innen, doch zum Streaming sind größere Stative nur bedingt geeignet. Vor allem, wenn die Kamera über dem Bildschirm oder auf dem Schreibtisch etwas Platz finden soll.
Kleinere Tischstative mit angemessener Tragkraft sind für das Modell Streaming besser geeignet. Der Stativkopf sollte jedoch unbedingt stark genug sein, um Kamera und Objektiv sicher halten zu können. Nicht nur die Sicherheit des Equipments muss hier gewährleistet werden, auch kleinere Ruckler können für Wackelkontakte in der Kabelverbindung sorgen.
Es lohnt sich also beim Streaming - wie auch generell bei Foto und Film - etwas mehr Geld in ein gutes Stativ zu investieren. Solide Stative werden problemlos mehrere Generationen Kamera überdauern.
Eine attraktive Alternative zum Stativ findet sich auch im Kameraarm. Flexible Kameraarme für den Tisch werden einfach mittels einer Klemme an der Tischplatte montiert und funktionieren nicht anders als lange Magic Arms.
So lässt sich nicht nur der Winkel beim Streaming des Gesichts einstellen, auch Handarbeiten oder Equipment kann näher in den Blick genommen werden. Und das alles mit nur wenigen Handgriffen.

Die notwendige Software zum Streamen

Um auf YouTube oder Twitch überhaupt live streamen zu können, ist eine spezielle Streaming-Software erforderlich. Hierfür gibt es zwar Dutzende Alternativen, die meisten Streamer*innen verteilen sich jedoch auf eine Handvoll Software.
Zu den beliebtesten Programmen zählt das Open-Source-Programm OBS Studio. Auch XSplit Broadcaster und Streamlabs sind zwei weitere kostenlose Alternativen, um Streamer*innen ins Netz zu bringen.
Die Programme besitzen hierbei unterschiedliche Vorzüge. OBS etwa besticht vor allem durch Kompatibilität und Vielseitigkeit, Streamlabs ist hingegen übersichtlicher und erleichtert hierdurch den Einstieg, XSplit wiederum ist ideal, um auf mehreren Plattformen gleichzeitig zu streamen. Da diese drei Programme (und viele weitere Konkurrenten) kostenlos sind, spricht nichts dagegen, ein wenig zu experimentieren. Doch einmal festgelegt, ist auch das Layout des Stream-Overlays an die Streaming-Software gebunden.
Früh zu experimentieren, ist daher kein Problem. Doch ist das Publikum einmal gefunden und die digitale Infrastruktur aufgebaut, ist ein Wechsel zumindest nicht mehr ganz ohne Abstriche möglich. Das komplette Overlay für den Stream müsste angepasst werden.

Tipps für erfolgreiches Streaming - Social Media und Streaming sind ein Job wie jeder andere auch

Um Herausforderungen beim Streaming zu lösen, ein größeres Publikum zu erreichen und die eigenen Dienste zu promoten oder sogar ein Einkommen daraus zu generieren, benötigt es ein feines Händchen und Einiges an Arbeitseinsatz.
Streaming ist für erfolgreiche Streamer*innen ein Vollzeitjob und selbst für den Einstieg muss Einiges an Zeit und Einsatz kalkuliert werden, wobei sich Resultate womöglich nicht sofort einstellen. Dennoch gibt es einige Hacks, mit denen sich ein gewisses Maß an Wachstum forcieren lässt. Am wichtigsten ist es, regelmäßig zu festen Zeiten zu streamen. Anders als Video on Demand, braucht Streaming festgelegte Zeiten, damit die Zuschauer*innen wissen, wann sie einschalten können. Auch ein reges Community-Management und Cross Promotion auf anderen Plattformen sind wichtig, um sich ein Publikum auszubauen. Ob das Streaming dann mehr als nur ein Hobby werden kann, ob es das eigene Skillset schärft und auf dem Arbeitsmarkt attraktiver macht oder ob es einen neuen Umgang mit Foto- und Videoausrüstung erlaubt, das ist dann eine Frage für die Zukunft.