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Reisefotografie: Tipps & Tricks für optimale Reisefotos

Auf in die Welt - der kompakte Ratgeber zur Reisefotografie

Gute Fotografie ist nicht so sehr eine Frage der Kamera wie eine Frage des Motivs und des/der Fotograf*in - besonders in der Reisefotografie zeigt sich, wie wertvoll wunderschöne Motive sind und wie viel Freude darin liegen kann, einzigartige Momente festzuhalten.
Und dennoch ist die Reisefotografie ganz besonders herausfordernd, da Fotograf*innen hier nicht nur mit wunderschönen Landschaften, Sehenswürdigkeiten und einer malerischen Flora und Fauna überwältigt werden, sondern fernab der vertrauten Heimat agieren müssen.
Und das bringt eben ganz besondere Herausforderungen mit sich.
Dieser Ratgeber verrät, wie Fotograf*innen sich ideal auf die Reisefotografie vorbereiten, welche Ausrüstung sie unbedingt brauchen und welche kompositorischen Regeln sie beachten sollten.
Denn schließlich soll die Reise auch vor Ort ein Genuss werden und nicht erst beim Betrachten der Bilder.



Der Reisefotografie Guide - was versteht man unter Reisefotografie?

Es gibt unterschiedliche Genres der Fotografie, wie Portrait-, Landschafts-, Street- oder Naturfotografie, die sich alle auch in der Reisefotografie wiederfinden.
Zwar mag der erste Gedanke sofort an den Sonnenuntergang am Strand schweifen, doch tatsächlich bietet die Reisefotografie viel mehr und ist deswegen auch besonders schwierig zu meistern.
Viele Fotograf*innen sind sehr gut im Ablichten, wenn sie bei ihren Leisten bleiben, doch auf Reisen werden sie stets mit neuen Eindrücken konfrontiert und müssen darauf reagieren.
Ob Urlaub, Dokumentation, Geschäftsreise oder Sabbatical im Ausland spielt dabei keine große Rolle.
In der Reisefotografie sind Fotograf*innen unterwegs und lernen die Welt durch ihre Kamera neu entdecken.
Die meisten Einsteiger*innen nehmen dabei einfach ihre Kamera in den nächsten Urlaub mit, während Fortgeschrittene ihre Reisen um die Motive herum planen.
Beides hat seinen Reiz und wer die Ansprüche der Reisefotografie versteht, kann auch mit bescheidener Ausrüstung beeindruckende Resultate erzielen.

Die richtige Planung - eine Frage der Logistik

Vor Ort spricht man vom Scouten der Location und Tageszeiten, das lässt sich jedoch nur bedingt in die Ferne übertragen.
Ohne eine Sehenswürdigkeit je gesehen zu haben, fällt die genaue Planung oft schwer.
Google Earth und Reiseblogs können dabei helfen, einen guten ersten Eindruck zu erhalten.
Dennoch ist vor Ort Flexibilität gefragt, vor allem, weil auf Reisen eben doch nicht alles immer nach Plan verläuft und selten so viel Zeit bleibt wie gehofft.
Auch an die Reiseplanung an sich will natürlich gedacht sein.
Ist die Reise komplett organisiert? Gibt es einen genauen Plan? Guides vor Ort? Wird es ein wilder Roadtrip?

Um all diesen Faktoren gerecht zu werden, sollte eine Prioritätenliste angefertigt werden: Welches Motiv muss unbedingt festgehalten werden und welches ist lediglich ein netter Bonus? Die Art der gewünschten Fotos entscheidet zudem darüber, welche Ausrüstung eingepackt wird.

Alles dabei und dennoch minimalistisch - Reisefotografie Ausrüstung als Packliste

Auf Reisen müssen Fotograf*innen mit einem wilden Paradox umgehen lernen.
Sie wollen so wenig wie möglich mitnehmen, um die Tasche möglichst leicht zu halten, und müssen dennoch auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Einer der wichtigsten Reisefotografie Tipps zum Packen lautet daher: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Denn nicht nur auf Fernreisen kann zu viel Ausrüstung schnell zum unnötigen Ballast in der Tasche werden.
Kaum etwas ist frustrierender als ein Rucksack voller Kameraausrüstung, der nur im Hotel liegt.

- Der Kamerabody

- SD-Karten (in ausreichender Menge, ohne Daten überspielen zu müssen)

- 2-3 Akkus und Powerbank mit USB-C PD (Power Delivery - nur für neuere Kameras)

- Ladegerät

- Flexibles Zoomobjektiv (bspw. 24-105 mm f4.0)

- 1-2 spezialisierte, lichtstarke Festbrennweiten (Weitwinkel für Landschaftsfotografie oder Tele-Objektiv für Portraitaufnahmen)

Welcher Kameratyp ist der beste für Reisen?

Die Reisefotografie benötigt in den meisten Fällen keine spezielle Kamera.
Eine Kamera mit Wechselobjektiven ist Kompaktkameras in Abbildungsqualität und Vielseitigkeit überlegen.
Viele Kompaktkameras können dieses Handicap jedoch kompensieren, indem sie besonders robust sind.
Auch eine Actioncam kann auf Reisen eine lohnenswerte B-Kamera sein, denn diese Kameras sind wasserdicht und halten auch Stürze vom Dirt Bike aus.
Kurz gesagt: Es gibt für jede Fotogelegenheit die passende Kamera.
Wer allerdings die Wahl zwischen einer Spiegelreflexkamera und einer Systemkamera hat oder schon länger mit dem Umstieg geliebäugelt hat, sollte diesen vor der Reise wagen.
Der Spiegel nimmt im Body viel Platz ein und Systemkameras sind in der Regel wesentlich kompakter als vergleichbare DSLRs.

Filter - die Welt durch die richtige Linse betrachten

Aufschraubfilter für Objektive gibt es für jeden nur denkbaren Objektivdurchmesser.
Diese Filter dienen nicht nur als Schutz für die Glaselemente des Objektivs (wobei diese Funktion keineswegs vernachlässigt werden sollte), sie helfen Fotograf*innen auch dabei, die perfekten Reisefotos zu erzielen.

UV-Filter sind die gängigsten Filter, da sie sehr günstig sind und daher immer auf dem Objektiv bleiben können.
Viele Fotograf*innen kennen UV-Filter fast nur als Schutzelement, dabei filtern diese Filter ultraviolette Strahlung aus dem Lichtspektrum.
Das ist in großen Höhen besonders relevant, allerdings besitzen viele moderne DSLRs und Systemkameras Sensoren, die UV-Licht automatisch aus dem Bild filtern.
Der Filter schützt dennoch seit Jahr und Tag gegen Kratzer und Partikel.
Er schadet also zumindest nicht.

Ein Polfilter ist vor allem für Reisefotos unverzichtbar, da sich hierdurch der Einfallswinkel des Lichts justieren lässt.
Glasfassaden, Spiegelungen im Wasser oder selbst Lichtreflexe auf Hauttönen lassen sich so besser steuern.

Kosten und Nutzen - lohnt ein Stativ auf Reisen?

Fotograf*innen, die schon einmal ein wirklich solides Stativ mit Fluid Ball Head benutzt haben, wissen dieses auch entsprechend zu schätzen.
Vor allem bei schlechten Lichtbedingungen, sorgt ein Stativ für die nötige Stabilisierung und macht auch Aufnahmen mit längerer Belichtung zum Kinderspiel.
Doch selbst ein kleines Reisestativ nimmt Platz in der Tasche ein und dies rechtfertigt natürlich die Frage, ob das auf Reisen wirklich so sinnvoll ist. Die Antwort kommt auch auf die Kamera und die Optiken an.
Besonders lichtstarke Kameras wie die Sony A7s-Serie etwa erfordern kaum die zusätzliche Stabilität eines Ein- oder Dreibeins.
Lediglich für Langzeitbelichtungen (wie Aufnahmen des Sternenhimmels) ist dies hier wirklich noch erforderlich.
Spezielle Reisestative lassen sich für den Transport auf kompakte Größe reduzieren und bestehen aus leichten Materialien wie Aluminium oder Carbon.
Für leichtere Kameras sind auch Mini-Stative wie Gorillapods durchaus eine Option, die kaum Platz einnimmt.

Reisefotografie Tipps - Das richtige Zubehör für die Reise

Auf Reisen sollten Fotograf*innen sich nicht zu schwer beladen und das bedeutet, dass das Kit möglichst leicht, flexibel und mobil sein sollte. Dennoch gibt es natürlich einige Dinge, die unverzichtbar sind und die zwangsläufig in die Reisetasche gehören.

Die Kamera stets griffbereit - mit Tasche, Gurt und Schlaufe

Eine spezielle Tasche für die Kamera erlaubt nicht nur eine spielende Mobilität, sondern sorgt auch dafür, dass alles Zubehör richtig verstaut ist. Kompartiments für Body, Objektive, Akkus und Speicherkarten machen es leicht, die gesamte Reisefotografie Ausrüstung gut sortiert zu halten (und schnell auf Vollständigkeit zu prüfen).
Eine gute Kameratasche sollte zudem Platz für Smartphone und Portemonnaie bieten, größere Rucksäcke bieten auch ein spezielles Fach für kleinere Stative.

Unverzichtbar für die Kameratasche: ein Überzug für Regen.
So lässt sich die gesamte Kameratasche auf Reisen gegen spontane Schauer sichern und die Ausrüstung bleibt sicher.
Zudem sehen nicht alle Kamerataschen auf den ersten Blick auch aus wie Kamerataschen - das kann an Locations praktisch sein, an denen Fotograf*innen nicht unbedingt als solche wahrgenommen werden möchten.
Ein Halsgurt ist auf Reisen absolut unverzichtbar und sollte höchstens gegen einen Schultergurt getauscht werden.
Das ist eine Frage des individuellen Komforts und auch der Gewöhnung.
Auf Spannung bietet ein Gurt sogar etwas Stabilisierung für längere Belichtungszeiten.
Eine Handschlaufe ist für die Reisefotografie wichtiges Zubehör, weil sie die Kamera auch in besonderen Situationen (etwa auf See oder an Locations mit vielen Taschendieben) sichern kann.
Die enge Schlaufe macht es schwerer, die Kamera zu verlieren und erlaubt mehr Spiel als ein Gurt am Körper.

Planen und Entdecken - die perfekten Motive finden

Die Ausrüstung ist ein Teil der Gleichung für bestechende Reisefotos, doch ein anderer, schwerer zu quantifizierender Teil, findet sich im Suchen und Finden der perfekten Motive.
Auf der einen Seite ist die Planung wichtig, doch dieses strategische Element sollte keinesfalls die Spontaneität der Reisefotografie überdecken. Einige Motive erschließen sich erst vor Ort und unvergessliche Momente geschehen oft einfach.
Deswegen ist ein waches und geschultes Auge umso wichtiger - genauso wichtig wie der schnelle Zugriff auf die eigene Kamera.
Was dabei helfen kann? Die richtige Programmwahl.

Welches Programm sollten Reisefotograf*innen für die schönsten Bilder nutzen

Viele Fotograf*innen knipsen immer noch am liebsten manuell.
Der manuelle Modus bietet die größtmögliche Freiheit und alle, die wirklich mit Blende, Belichtungszeit und Weißabgleich umzugehen wissen, können auch gerne dabeibleiben.
Doch M bringt auch einige Schwierigkeiten mit sich.
Haben sich die Verhältnisse seit dem letzten Foto stark geändert, ist ein spontaner Schnappschuss kaum möglich.
Eine bessere Alternative ist die Blenden- oder Belichtungsautomatik, bei der entweder Blende (Av) oder Belichtungszeit (Tv) händisch eingestellt werden und die anderen Einstellungen hierfür kompensieren.
Für Portraitfotograf*innen auf Reisen ist die Blende meist wichtiger als die Belichtungszeit, während für bewegte Motive (wie Vögel oder wehendes Blattwerk) die kurze Belichtungszeit relevanter ist.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann natürlich auch in der Vollautomatik schießen.
Zudem bieten Systemkameras und DSLRs besondere Bildprofile für Landschaften oder Portraitaufnahmen, mit denen die Bilder auch direkt aus der Kamera viel Charme versprühen.

Komposition verstehen und auch auf Reisen anwenden

Reisefotos haben in den allermeisten Fällen viel Konkurrenz, denn die Welt bietet kaum mehr einen vollends unentdeckten Pfad.
Wo auch immer es Fotograf*innen also hin verschlägt, die Chancen stehen gut, dass andere dort bereits die wichtigsten Motive abgelichtet haben. Londons Tower Bridge, die Löwen Südafrikas oder die Chinesische Mauer nicht zu fotografieren, kann aber auch keine Lösung sein.
Ein Foto von berühmten Sehenswürdigkeiten, beeindruckender Tierwelt und epischen Landschaften zu machen, ist im 21. Jahrhundert kein Problem mehr.
Und dennoch gibt es gewaltige Unterschiede zwischen einem unbedachten Schnappschuss und einem unvergesslichen Bild.
Der Schlüssel hierzu liegt in gelungener Komposition, die die Regeln der Bildgestaltung übernimmt und spielerisch auf das Motiv anwendet.
Diese Form der Bildgestaltung ist nicht nur eines der Schlüsselelemente der Kunstfotografie, sondern findet sich auch in Gemälden, Skulpturen, dem menschlichen Körper und natürlich der Natur selbst wieder.

Eine Frage des Fokus

Fokus in der Bildgestaltung geht weit über den Begriff der Bildschärfe hinaus.
Der Fokus im Bild lenkt das Auge der Betrachtenden auf das Motiv und kommuniziert die Intention der Fotograf*innen.
Bereits die Aufnahme an sich ist eine bewusste Entscheidung.
Was kommt ins Bild und was kommt nicht ins Bild.
Aus diesem ersten Schritt der Kommunikation erwächst der zweite Schritt: Was steht im Fokus und worauf soll bei Betrachtung des Bildes geschaut werden? Die Bildschärfe (im englischen Focus) ist hierzu ein entscheidendes Element.
Aufgrund der Relation von Schärfe zu Unschärfe empfinden wir Bilder mit weichem Bokeh als besonders angenehm, vor allem bei Portraits.
Das Motiv wird freigestellt und hebt sich vom Hintergrund ab.
Diese kompositorische Entscheidung kann jedoch auch aufgrund anderer Kriterien getroffen werden wie beispielsweise Farbkontrast oder Belichtung (besonders in der Schwarz-Weiß-Fotografie).
Auch Stillstand und Bewegung sind Kontraste, die Vorder- und Hintergrund klar voneinander trennen.

Eine Frage der Komposition

Komposition stellt, kurz zusammengefasst, die Frage, welche Elemente sich im Bild an welcher Stelle wiederfinden.
Hierzu gibt es einige Kompositionsregeln, die den komplexen künstlerischen Prozess der Bildkomposition vereinfachen und die auch erfahrenen Fotograf*innen als Stütze dienen können.

Die Zentralperspektive ist eine Komposition von nahezu göttlicher Erhabenheit.
Hier findet sich das Wichtigste direkt im Bildzentrum wieder und der Blick wird auf die Bildmitte gelenkt.
Solche Aufnahmen sind ideal für Monumente oder Momente der Erhabenheit.
Schließlich ist es kaum denkbar, einen Prunkbau wie den Taj Mahal aus der Bildmitte zu rücken.

Die Drittel-Regel (Rule of Thirds) teilt das Bild in drei vertikale und drei horizontale Drittel.
Hier wird das Motiv aus dem Zentrum gerückt und der Blick wird auf die Linie zwischen erstem und zweitem Drittel gelenkt oder auf den Schnittpunkt zwischen vertikalen und horizontalen Trennlinien.
Durch die Aufteilung in Drittel wirkt die Komposition nicht mehr so gleichmäßig und Spannung entsteht.
Was für Anfänger*innen oft technisch klingt, lässt sich durch moderne Kameras bestens unterstützen.
Das Einblenden von visuellen Hilfslinien erlaubt auf den ersten Blick eine Übersicht über die Bilddrittel.

Der goldene Schnitt ist der Drittel-Regel alleine mathematisch eng verwandt.
Präzise ausgedrückt wird eine Strecke in zwei Teile aufgeteilt, wobei das Verhältnis des kürzeren Abschnitts zum längeren Abschnitt dem Verhältnis des längeren Abschnitts zur Gesamtstrecke entspricht.

Klingt trocken und mathematisch? In der Natur findet sich der Goldene Schnitt in Blättern und Muscheln immer wieder.
In der Bildkomposition ist er nahe an der Drittel-Regel (mit einem Verhältnis von 61,8% zu 38,2%).
Mit etwas Übung ist es also möglich, die Hilfslinien der Rule of Thirds durch sachtes Verschieben in den goldenen Schnitt zu übertragen.
Auch lohnt es sich, Ausschau zu halten nach Motiven, die in diesem goldenen Schnitt gewachsen sind.

Eine Frage der Perspektive

Eine weitere kompositorische Möglichkeit finden Fotograf*innen in der Perspektive.
In der Portraitfotografie sind Fotograf*innen meist auf Augenhöhe mit dem Motiv, doch die Reisefotografie bietet mehr Möglichkeiten, aber auch mehr Einschränkungen.
Die Frosch- und Vogelperspektive sind die beiden Extremen, in denen der Betrachtungspunkt weit unter oder weit über dem Motiv liegt.
Auf Reisen kommt es oft zu solchen Perspektiven, am Fuße einer Kathedrale oder auf dem Gipfel eines Berges.
Hiermit spielen zu lernen, ist für Reisefotograf*innen eine entscheidende Fähigkeit.

Der Weg ins Licht - mit dem verfügbaren Licht arbeiten

Selbst die bestgepackte Kameratasche wird ein wichtiges Element vermissen lassen - Licht.
Natürlich ist es inzwischen möglich, ein kompaktes Pocket Light mitzunehmen, doch abseits intimer Portraits in der Dunkelheit besitzen diese Lichter nicht die nötige Durchsetzungsfähigkeit, um großflächig auszuleuchten.
Und auf den Blitz möchten die meisten Reisefotograf*innen doch eher verzichten.
Licht allerdings ist unverzichtbar, um Fotos aufzunehmen. Fotografie ist das Zeichnen mit Licht und daher müssen Fotograf*innen auf Reisen einen Blick für das perfekte Licht entwickeln lernen.
Die Tageszeit ist hierfür natürlich ein kritischer Faktor, denn harsches Mittagslicht ist nur für die wenigsten Motive schmeichelhaft.
Die Golden Hour und die blaue Stunde bieten je zwei Mal am Tag die Gelegenheit für schmeichelnde Kontraste und szenische Aufnahmen.
Auch ein bedeckter Tag oder tief liegender Nebel, der wie Haze für ein diffuses Licht und weiche Schatten sorgt, können sich als wahrer Segen entpuppen.
Dennoch muss die Mittagsstunde keine Siesta für Fotograf*innen sein, denn sowohl die Streetfotografie wie auch Naturaufnahmen sind auch in voller Mittagssonne oft durchaus reizvoll.
Unterwasseraufnahmen profitieren zudem von jedem Quäntchen zusätzlicher Beleuchtung.

Nicht nur Land, sondern auch Leute

Eine Reise ist mehr als nur eine Sammlung voller Erinnerungen an menschenleere Bahnhöfe und überfüllte Sehenswürdigkeiten.
Der Esprit eines Landes findet sich natürlich auch in den Gesichtern der Menschen, die in ihm leben.
Es gibt bereits hierzulande viele Regeln, die die Privatsphäre von Menschen vor ungewünschten Fotos schützen und dies gilt natürlich auch für andere Länder.
Fotograf*innen sollten sich daher erstens über die vor Ort geltende Gesetzeslage informieren, was beispielsweise das Fotografieren von Menschenmengen oder Events angeht.
Außerdem ist bedingungsloser Respekt vor den Wünschen der Menschen vor Ort angebracht.
Nicht alle lassen sich gerne fotografieren.
Für Nahaufnahmen oder Fotos von Einheimischen sollte unbedingt um Erlaubnis gefragt werden, Google Translate ist hier mindestens so wichtig wie eine schnelle Portraitoptik.

Den perfekten Moment finden oder den perfekten Moment stellen?

Berühmte Fotos aus exotischen Locations wirken oft wie unglaubliche Glücksmomente.
Hier haben die Fotograf*innen die Kamera just im richtigen Moment heraus geholt und die Perfektion für die Ewigkeit festgehalten.
In Wahrheit verbirgt sich hinter dem richtigen Moment oft viel Geduld und manchmal muss auch ein wenig nachgeholfen werden.
Nicht jedes Reisefoto muss wie ein spontaner Schnappschuss wirken und nicht jedes gestellte Foto muss aussehen wie ein exaltierter Versuch, den schiefen Turm von Pisa perspektivisch zu stützen.
Fotos zu inszenieren bedeutet auch, die Inszenierung zu einem gewissen Teil verschwinden zu lassen.
Und auch Spontaneität heißt in vielen Fällen, an der richtigen Stelle zu verharren oder bei besseren Lichtverhältnissen zurückzukehren, um den spontanen Schnappschuss der Reise zu erwischen.

Erinnerungen sammeln und Reisen für die Ewigkeit festhalten

Reisefotografie ist alleine deswegen schwierig, weil Fotograf*innen oft das Gefühl haben, bereits im Vorfeld abwägen zu müssen: Wie sehr wollen sie die Reise genießen und wie sehr wollen sie alleine für die Fotos rund um die Welt reisen.
Dabei muss sich beides nicht ausschließen. Je mehr Übung Fotograf*innen in der Reisefotografie (und der Fotografie allgemein) haben, desto spielerischer wird der Umgang mit der Kamera.
Eine minimalistische Ausrüstung, eine gut geplante Fotosafari und ein Auge für spontane Schönheiten sind ebenso wichtig für erinnerungswerte Fotos wie die Location selbst.
Und auch das Wissen darum, wann die Kamera auch einmal in der Tasche bleiben kann und wann es Zeit ist, den Cocktail im Sonnenuntergang zu genießen, kann auf Reisen unbezahlbar sein.